Asterales > Campanulaceae > Campanula rapunculoides
(Campanula rapunculoides)
VI - IX | Home | BT 9 |
30 - 80 cm | indigen | LC |
Rotzglocke, Glockenkraut. Hemikryptophyt, coll-mont. Die Blüten sind nickend, einseitswendig. Die Kelchblätter sind zurückgekrümmt. Der traubige Blütenstand ist unverzweigt. Der Stängel ist stumpfkantig und ein wenig rau, die Stängelblätter sind kurz gestielt, an der Basis keilig in den Blattstiel übergehend, die unteren mit etwas herzförmigem Grund (Lit). Die Kronblätter kurz vor dem Aufblühen erinnern doch tatsächlich an eine Rotzglocke, wie man sie bei nicht schneuzfreudigen Kleinkindern beobachten kann ("Jez schneitz da amoi - dir hängt jo scho a Rotzglockn owa"). Die zwischen Halbschatten- und Halblichtpflanze gedeiht an mäßig warmen bis warmen Standorten auf trockenen bis mittelfeuchten Böden mittelmäßiger Düngung. |
Die Krone ist fast bis zur Mitte gespalten. |
Die Frucht öffnet sich nahe dem Grund mit 3 seitlichen Löchern. Der Stängel ist stumpfkantig bis stielrund mit wenigen sehr kurzen, rauen Haaren. |
16.07.2009 am Traunuferweg bei Marchtrenk. |
23.07.2012 Grafenau |
14.08.2014 Učka |
Aus der Flora von Oberösterreich 1883 |
"683. C. rapunculoides L. sp. (C. rapunculoides, trachelioides et crenata B. ic. Rapunzelartige G.) Wurzel büschelig- ästig, mit fleischig-verdickten, walzlichen oder spindeligen Fasern, stielrunde unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, 1 - 3' hoch, stumpfkantig - rundlich, sammt den Blättern kahl oder kurzhaarig - rauh, vielblüthig. Blätter dunkelgrasgrün, ungleich - gesägt, zugespitzt, die der unfruchtbaren Seitenbüschel und die unteren stengelständigen herzförmig-länglich, gestielt, die oberen eilanzettlich oder lanzettlich, sitzend. Blüthen kurzgestielt bald in einer durchaus oder nur an der Spitze einseitswendigen, nackten gedrungenen, verlängerten, bis 1' langen, bald in einer nach allen Seiten abstehenden, lockeren, kürzeren an den unteren Blüthen beblätterten einfachen oder zusammengesetzten Traube, nickend. Kronen beiläufig 1" lang, trichterigglockig, violettblau. Kelchzipfel lanzettlich, behaart. Kapseln verkehrteiförmig, von sehr kurzen Härchen rauh oder kahl, überhängend. Von der oft sehr ähnlichen C. Trachelium durch den rundlichstumpfkantigen Stengel und die auslaufende Wurzel, von C. latifolia durch die auslaufende Wurzel, und viel kleineren zärteren Bau aller Theile verschieden. Juni — Sept. In Aeckern unter Getreide, an Rainen, Weg- und Waldrändern an Hecken, Zäunen, Mauern, in Holzschlägen, Auen; auf Kalk, Sandstein, Granit, Gneiss, Hornblende im ganzen Gebiete höchst gemein, aber selten über 2000' Höhe aufsteigend. Mit sehr grossen Blüthen an Hecken um Kirchschlag." |
Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 9), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung. |